Hochzufrieden schauten die Veranstalter am Samstag, den 18.11. in den Saal der Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen: Über 300 Besucher fanden sich zum Herbstkonzert des Klangkörpers aus Wachenbuchen an gewohnter Wirkungsstätte ein. Woran wir uns vielleicht gewöhnen müssen: Beim Heizen wurde gespart, viele Besucher holten direkt Ihre Jacken wieder von der Garderobe. Statt Konzert-Garderobe braucht es bei kalter Witterung also eher Ski-Unterwäsche in unseren Bürgerhäusern.
Für den neuen Dirigenten Patrick Günther war es seit seinem Beginn im März bereits das zweite Konzert nach der Sommer-Serenade im Juni in Wachenbuchen. Er hatte als roten Faden das Motto „Kult in Musik und TV“ ausgegeben. Doch bevor das Stamm-Orchester sich zeigte, stellte zuerst das Schülerorchester unter der Dirigentin Michelle Herb sein Können unter Beweis: Nach einem Jahr am Instrument zeigte der Nachwuchs, dass er gut auf die Dirigentin reagiert und schon musikalische Gestaltung mit wechselnder Dynamik in sein Spiel integrieren kann.
Danach ging es mit Melodien von TV-Klassikern wie Traumschiff, Wetten dass.., Miss Marple, dem weißen Rössl und der Abspann-Melodie von Loriots-Fernsehsendungen, einer Komposition von Johann Strauss jr., mit dem Titel „Perpetuum mobilee“, in die erste Hälfte. Der Abend wurde neben Wolf Koch auch wieder von Nachwuchstalent Tom Neumann moderiert, der diese Aufgabe souverän und mit Humor glänzend bewältigte. Das Orchester zeigte sich in Spiellaune und sehr sicher unter dem Dirigat von Patrick Günther.
Kurz vor Ende der ersten Hälfte stürmte überraschend das Vokalensemble TonArt aus Maintal-Hochstadt die Bühne und präsentiert a capella einen Hit von Herbert Grönemeyer – Mambo, was für völlig neue Klangfarben und viel Begeisterung sorgte. Hintergrund dieser Aktion ist das gemeinsame Projekt beider Gruppen bei „Maintal vereint“ anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung der Stadt am 24.Januar 2024 im Bürgerhaus in Maintal-Bischofsheim, für das der Vorverkauf jetzt immer mehr Fahrt aufnimmt.
In der zweiten Hälfte nach einer kurzen Pause standen Titel von Größen der Pop- und Rock Geschichte auf dem Programm. So gab es Stücke von Pur und Westernhagen, sowie ein 80er Jahre Medley mit vielen Anlehnungen und Zitaten von großen Hits aus dieser Zeit. Nach dem Second Waltz, einem sehr bekannten Walzer aus einer Jazz-Suite von Dimitri Schostakovic, wurde es noch einmal sehr emotional: Dominik Thoma, der langjährige Dirigent des Orchesters, welcher seinen Abschied letztes Jahr mit einem Weihnachtskonzert besiegelte, wurde noch einmal offiziell verabschiedet. Laudator Helmut Schmidt fand wie immer treffende Worte, erinnerte an die vielen Erfolge und bedankte sich bei Thoma für die vielen Jahre als Dirigent und Jugendleiter, die den Verein sehr voran gebracht haben. Patrick Günther griff dieses Thema am Ende vor der Zugabe auf und bemerkte, dass er ein intaktes Orchester übernehmen konnte und nur so im ersten Jahr bereits zwei Konzerte bestritten werden konnten. Er selbst bewies an diesem Abend jedenfalls, dass er in der Stückauswahl richtig liegt und in der Probengestaltung ebenfalls ein gutes Timing hat, denn das Publikum war begeistert und entließ das Orchester mit viel Applaus und nicht ohne eine obligatorische Zugabe.